Was steckt hinter dem Zauber der Weihnacht?
Spürt ihr auch schon die Vorfreude auf diese besondere Zeit? Leuchtende Kinderaugen, da und dort ein geheimnisvolles Rascheln und Funkeln. Das Backen von Keksen, der Duft von Kerzen und Gewürzen weckt Erinnerungen in uns. Ganz gleich ob Kinder oder Erwachsene, die Weihnachtszeit zaubert uns oft ein Lächeln ins Gesicht. Familien und Freunde kommen an Weihnachten zusammen und es entsteht ein Gefühl von Zusammengehörigkeit und Geborgenheit.
Weihnachten ist das Fest der Familie, der Freude, der Nächstenliebe, das Fest des Geborgenseins und das Fest der Liebe und des Friedens.
Düfte wecken Erinnerungen und stimmen uns auf die bevorstehende Zeit ein.
Wo liegt der Ursprung von Weihnachten?
Im Christentum ist Weihnachten das Fest der Geburt Jesu Christi. Ursprünglich geht Weihnachten auf heidnische Wurzeln zurück. Bevor man das christliche Weihnachtsfest feierte, wurde das Julfest zu Ehren des Gottes Odin abgehalten. Jul – das Fest zur Wintersonnenwende – wurde am 21. Dezember gefeiert und war für die Kelten und alten Germanen das wichtigste Fest im Jahr. Die Sonne erreicht an diesem Tag zu Mittag ihre geringste Mittagshöhe – es ist der kürzeste Tag im Jahr.
Die folgende Nacht ist die längste Nacht des Jahres. Doch gleichzeitig bündeln sich die energetischen Kräfte auf die Geburt des Lichts, tief im Schoß von Mutter Erde. Die Hoffnung auf den Sieg des Lichtes wird geboren.
Was sind eigentlich die Rauhnächte?
Man bezeichnet die Rauhnächte auch als die „Zeit zwischen den Jahren“. Dabei ist der Zeitunterschied in der Messung eines Mondjahres und eines Sonnenjahres gemeint. Das Mondjahr zählt 354 Tage, während das Sonnenjahr 365 Tage aufweist. Die Differenz sind 11 Tage oder 12 Nächte – und diese 12 Nächte werden als „Rauhnächte“ bezeichnet. Die Wurzeln der Rauhnächte gehen ebenfalls weit in die vorchristliche Zeit zurück, zu unseren keltischen und germanischen Ahnen.
In diesen Tagen spüren wir die ungezähmte Gewalt der Winterstürme, die über das Land fegen. In den langen dunklen Nächten meint man, im Toben des Windes die Geistwesen heulen zu hören.
Der nordische Gott Odin (im südgermanischen Raum Wotan) fegt mit seiner Wilden Jagd über das Land. Im Alpenraum wird die Wilde Jagd von der Percht/Perchta angeführt. Die Percht ist die Göttin Holle, die große Muttergöttin der alteuropäischen Kultur. Die Wilde Jagd ist ein wirbelndes, chaotisches Geisterheer, begleitet von Wölfen und Raben. Es werden „verlorene Seelen“ durch die Dunkelheit geführt und es wird u.a. Ausgleich für Unrecht geschaffen, damit den unerlösten Seelen Gerechtigkeit widerfährt. Neben dem schaurigen Aspekt der Wilden Jagd bringen Wotan/Odin/Holle aber auch Segen. Sie segnen die Erde und das Wasser.
Die Rauhnachtzeit symbolisiert das Ringen zwischen Dunkelheit und Licht, wobei die Verknüpfung von Dunkelheit mit böse und von Licht mit gut einer christlichen Betrachtungsweise entspricht. In den langen Nächten der Rauhnachtzeit wird uns die Beziehung zur Dunkelheit ins Bewusstsein gerufen und wir begegnen in diesen Nächten unseren eigenen Ängsten und Schatten. Wir können die Balance zwischen Licht und Schatten in uns herstellen und wir dürfen die heilsame Kraft der Dunkelheit annehmen und wertschätzen.
„Es sind die Zeiten der Dunkelheit in unserem Leben, in denen wir geformt werden und am meisten lernen.“
Renate Kauderer, Ernestina Mazza „Die Raunächte“
Diese geheimnisvolle Zeit ist eine Chance für spirituelles Wachstum.
Der Schleier zwischen der sichtbaren und unsichtbaren Welt ist in dieser Zeit besonders zart, die Ahnen sind uns besonders nah und wir fühlen die Wurzeln, aus denen wir kommen. Die Tore zur „Anderswelt“ sind weit geöffnet und gestatten den Übertritt von gütigen Geistwesen, die uns Schutz und Führung für die Zukunft, für das neue Jahr bringen
Warum Räuchern wir in den Rauhnächten?
Rauhnächte und Räuchern sind untrennbar miteinander verbunden. In den Rauhnächten haben Heilkräuter und Räucherpflanzen eine besonders starke Wirkung.
Wenn sich beim Verglimmen der Räucherstoffe das Wesen der Pflanze vom Materiellen löst, öffnet diese Kraft die Tore zu anderen Ebenen und zu unserm Unterbewusstsein und verfeinert die Wahrnehmungsfähigkeit.
Der duftende Rauch spricht Körper und Seele an und wir gehen in Resonanz zu seiner Botschaft. Durch das Verräuchern von Kräutern und Harzen können destruktive Energiefelder aufgelöst und eine reinigende Wirkung erzielt werden. Außerdem erhalten wir mit Unterstützung der Pflanzenwesen Schutz und Segen.
Unsere Räucherempfehlung für Ritualarbeit und meditative Innenschau sowie für das Ausräuchern von Räumlichkeiten findest du auf unserer Seite Räuchern: How to?
In welchen Rauhnächten hat das Räuchern mit der Kohle eine besondere Bedeutung?
- 22. Dezember: Wintersonnenwende, längste Nacht des Jahres, Thomasnacht; Räucherthema: Lichträucherung als Vorbereitung auf die „Geburt des Lichtes“
- 25. Dezember: Heilige Nacht, Christnacht; Räucherthema: Reinigung, Klärung und Segnung
- Dezember/1.Januar: Silvester; Räucherthema: Reinigung, Schutz, Segnung und Neubeginn
- 6. Januar: „Perchtnacht“, Heilige Drei Könige; Räucherthema: Rauhnächte abschließen, Reinigung und Segnung
Pflanzenzauber & Zauberpflanzen
Die Vorweihnachtszeit, die Wintersonnenwende, Weihnachten und die Rauhnächte sind mit bestimmten Pflanzen verbunden, die mit ihrer Energie die winterliche Jahreszeit prägen. Für die Rauhnächte empfehlen wir folgende Räucherstoffe und Räuchermischungen – diese beinhalten einige dieser “Zauberpflanzen”:
Weihrauch
Wir schätzen die Eigenschaften des Weihrauchs während der Rauhnächte besonders in Reinigungsräucherungen sowie für die Meditation und die Sensibilisierung für höhere Schwingungen.
Ausgewählter Weihrauch
Myrrhe
Weihrauch steht für den Himmel, Myrrhe verkörpert die Erde und somit die weibliche Energie. Myrre verwenden wir in den Rauhnächten für Schutz- und Reinigungsräucherungen sowie zum Weihen und Segnen.
Räuchermischung König Weihrauch
enthält Weihrauch, Myrrhe und Kräuter
Räuchermischung Almen Rauch
Folgende Räucherpflanzen, die während der Rauhnächte bedeutsam sind, finden wir in dieser Räuchermischung:
Kiefernharz und –nadeln: Die Kiefer besitzt eine besonders starke Lichtkraft, welche Traurigkeit und Melancholie zu vertreiben vermag. Sie schafft eine Atmosphäre von Ruhe und Frieden, in der man durchatmen und Kraft schöpfen kann. Außerdem verfügt sie über eine starke Schutzkraft.
Das Verräuchern von Kiefernharz und –nadeln bietet sich besonders zur Wintersonnenwende an, um die Geburt des Lichtes zu begrüßen sowie in den Rauhnächten als Schutz- und Segensräucherung.
Arnika ist ebenfalls eine magische Schutz- und Lichtpflanze. Sie entwickelt zu Johannis – also zur Sommersonnenwende – die höchsten Heilkräfte. Zu dieser Zeit geerntet, bündelt sie das Licht des Sonnenhöchstsandes in sich.
Minze klärt den Geist und gibt einen kraftvollen Impuls zum Handeln, was in Bezug auf einen Neubeginn sehr hilfreich sein kann.
Wacholderbeeren: Der Wacholder ist eine der ältesten verwendeten Räucherpflanzen und ein sogenannter „Schwellenbaum“ zwischen sichtbaren und nichtsichtbaren Sphären. Als Tor zur unsichtbaren Welt ermöglicht er uns die Kontaktaufnahme mit unseren Ahnen und mit Elementarwesen. Zudem verfügt der Wacholder über sehr starke Schutz- und Abwehrkräfte.
Weihrauch Oman ist ebenfalls Bestandteil dieser Räuchermischung.
Räuchermischung Schutz und Abgrenzung
Folgende Räucherpflanzen in dieser Räuchermischung unterstützen uns speziell in den Rauhnächten:
Alant ist eine Lichtpflanze, die in der dunklen Jahreszeit geräuchert wird, um mit ihrer Sonnenkraft Dämonen und Melancholie zu vertreiben und um zur Wintersonnenwende das Erwachen der Lichtkräfte zu begrüßen.
Eisenkraut ist eine mächtige Schutzpflanze. Der frische Duft fördert Klarheit, Zielgerichtetheit und stärkt die Ich-Kraft. In den Rauhnächten fördert Eisenkraut die Fokussierung auf einen neuen Zyklus.
Dammar ist ein Harz mit starker Lichtkraft und Schutzfunktion.
Außerdem enthält diese Räuchermischung Wacholderspitzen, Myrrhe und Farbweihrauch.
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Räuchermischung: Reinigung und Klärung
Neben Myrrhe und Weihrauch Oman enthält diese Räuchermischung u.a. Wacholderbeeren (Bedeutung siehe Almen-Rauch) sowie Weißen Salbei, welcher über besonders starke Reinigungskräfte verfügt und zudem eine friedliche Energie ausstrahlt.
Griechischer Rosenweihrauch und Styrax
Beide Harze eignen sich hervorragend zum Harmonisieren der Raumenergie nach einer Reinigungsräucherung mit Kohle. Sie erzeugen eine freundliche, liebevolle und friedliche Energie.
Räuchermischung: Glücks Rauch
Diese Räuchermischung verbreitet eine lebensbejahende Energie, Leichtigkeit, Glück und Lebensfreude. Ihre leicht reinigende Wirkung macht Platz für neue Vorsätze und bringt positive Gedanken ins Leben – daher ist sie sehr gut geeignet für einen Neuanfang.
Diese Duftkomposition enthält u.a. Weihrauch, Dammar, Ringelblume und Tonkabohne, welche in ihrer Heimat Südamerika als Glückssymbol verehrt wird.
Eine luftig, leichte Duftkomposition, um das neue Jahr zu begrüßen und mit guten Vorsätzen und Wünschen zu beginnen!
Räuchertipp: Besprich das Räucherwerk mit deinen (Glück-) Wünschen oder übergib diese einfach dem duftenden Rauch.
Tonkabohne
Der weiche, vanilleartige Duft der Tonkabohne vermittelt uns heitere Gelassenheit und eine vertrauensvolle, lebensbejahende Stimmung.
Die Tonkabohne wird in ihrer Heimat Südamerika als Glückssymbol und “Wunschbohne” verehrt – Tonkabohnen können als “Talismann” mit guten Wünschen “besprochen” und in der Hosentasche oder im Geldbeutel getragen werden.
Idee: Wie wäre es mit einer Tonkabohne als Glücksbringer für das neue Jahr?
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Bilder: Patrick Daxenbichler
Quellenangaben
- Vera Griegert-Schröder, Franziska Muri „Vom Zauber der Rauhnächte“, 2012 Irisiana Verlag, 5.Auflage 2014
- Renate Kauderer „Handbuch der heimischen Räucherpflanzen“, 2015 Mag. Renate Kauderer, 2.erweiterte Auflage März 2015
- Renate Kauderer, Ernestina Mazza „Dir Raunächte“, 2013 akademie bios verlag, 1.Auflage Nov. 2013